Onboarding

Onboarding ist ein Prozess im Online-Marketing und in der Kundenerfahrung, der darauf abzielt, neue Nutzer oder Kunden in die Nutzung eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Plattform einzuführen. Ziel des Onboardings ist es, den Nutzern schnell und effektiv den Mehrwert des Produkts zu vermitteln, sie mit den wichtigsten Funktionen vertraut zu machen und ihnen den Einstieg zu erleichtern. Ein gut gestalteter Onboarding-Prozess kann die Nutzerbindung, Kundenzufriedenheit und langfristige Conversion-Raten erheblich verbessern.

Definition von Onboarding

Onboarding bezeichnet die gezielte Einführung neuer Nutzer oder Kunden in ein System oder eine Dienstleistung. Dieser Prozess beginnt in der Regel unmittelbar nach der Registrierung oder dem Kauf und führt den Nutzer schrittweise durch die wichtigsten Funktionen, Prozesse und Vorteile des Produkts. In der digitalen Welt kann das Onboarding verschiedene Formen annehmen, wie z. B. interaktive Tutorials, E-Mail-Kampagnen, Pop-ups, Tooltips oder Willkommensnachrichten.

Das Ziel von Onboarding ist es, dem Nutzer zu zeigen, wie er das Produkt effizient nutzen kann, um seine Ziele zu erreichen. Dabei wird sichergestellt, dass mögliche Frustrationen minimiert und potenzielle Abbruchraten reduziert werden.

Bedeutung von Onboarding im Online-Marketing

Ein effektiver Onboarding-Prozess ist entscheidend, um aus neuen Nutzern langfristige, zufriedene Kunden zu machen. Besonders bei Software-as-a-Service (SaaS)-Produkten, mobilen Apps oder komplexen Plattformen hilft das Onboarding dabei, die Lernkurve zu verkürzen und die Nutzer schnell von den Vorteilen des Produkts zu überzeugen.

Ohne ein gut gestaltetes Onboarding riskieren Unternehmen, dass neue Nutzer das Produkt nicht richtig verstehen oder sich schnell abwenden, wenn sie nicht sofort den erwarteten Mehrwert erkennen. Studien zeigen, dass ein Großteil der Nutzer, die eine App oder ein digitales Produkt innerhalb der ersten Woche nach der Registrierung nicht aktiv nutzen, diese später gar nicht mehr verwenden.

Durch gezieltes Onboarding können Unternehmen die User Experience (UX) verbessern, Churn-Raten (Abwanderungsraten) senken und eine langfristige Beziehung zu den Nutzern aufbauen.

Arten von Onboarding

Es gibt verschiedene Ansätze und Formen des Onboardings, die je nach Art des Produkts oder der Dienstleistung variieren können. Zu den häufigsten gehören:

  1. Produkt-Tutorials 

Interaktive Tutorials oder geführte Touren durch das Produkt sind eine gängige Form des Onboardings. Dabei wird dem Nutzer Schritt für Schritt erklärt, wie er die wichtigsten Funktionen nutzt. Diese Art von Onboarding ist besonders nützlich für komplexe Softwareprodukte oder Plattformen, bei denen viele Funktionen erklärt werden müssen.

  • E-Mail-Onboarding 

Einige Unternehmen setzen auf eine E-Mail-Serie, um neue Nutzer schrittweise in die Nutzung des Produkts einzuführen. Diese E-Mails enthalten Tipps, Anleitungen und Best Practices, um den Nutzern zu helfen, den vollen Nutzen aus dem Produkt zu ziehen.

  • In-App-Nachrichten und Tooltips 

Onboarding kann auch direkt im Produkt durch Pop-ups, Tooltips oder In-App-Nachrichten erfolgen. Diese Art von Onboarding liefert dem Nutzer genau dann Informationen, wenn er sie benötigt, ohne ihn zu überfordern.

  • Willkommensbildschirme 

Ein einfacher, aber effektiver Ansatz für das Onboarding ist die Nutzung von Willkommensbildschirmen, die dem Nutzer die Grundfunktionen des Produkts erklären und ihn ermutigen, erste Schritte zu unternehmen.

Vorteile eines gut gestalteten Onboarding-Prozesses

Ein durchdachter Onboarding-Prozess bringt viele Vorteile mit sich, die sich sowohl auf die Nutzererfahrung als auch auf den Erfolg des Unternehmens positiv auswirken:

  • Schnelleres Verstehen des Produkts: Durch gezielte Anleitungen und Erklärungen verstehen Nutzer schneller, wie sie das Produkt optimal nutzen können.
    • Höhere Nutzerbindung: Wenn Nutzer den Wert eines Produkts sofort erkennen, sind sie eher geneigt, es regelmäßig zu verwenden, was die Nutzerbindung stärkt.
    • Reduzierte Abwanderung: Effektives Onboarding kann Churn-Raten senken, da Nutzer eher bei einem Produkt bleiben, wenn sie dessen Funktionen und Vorteile verstehen.
    • Bessere Conversion-Raten: Ein gut geführtes Onboarding führt oft dazu, dass Nutzer schneller zur gewünschten Aktion übergehen, sei es ein Kauf, ein Upgrade oder eine Anmeldung zu einer kostenpflichtigen Version.

Schritte für ein erfolgreiches Onboarding

  1. Willkommensnachricht 

Die Onboarding-Erfahrung sollte mit einer warmen und informativen Begrüßung beginnen. Eine Willkommensnachricht zeigt dem Nutzer, dass er geschätzt wird, und gibt ihm das Gefühl, dass er Unterstützung erhält.

  • Klare Call-to-Actions 

Ein klarer Call-to-Action (CTA) führt den Nutzer durch die nächsten Schritte im Onboarding-Prozess. Die Aktionen sollten einfach und leicht nachvollziehbar sein, damit der Nutzer genau weiß, was als Nächstes zu tun ist.

  • Schritt-für-Schritt-Einführung 

Die wichtigsten Funktionen sollten schrittweise eingeführt werden. Dies kann durch interaktive Walkthroughs oder Tutorials geschehen, die dem Nutzer zeigen, wie er das Produkt verwendet.

  • Anreize zur Nutzung 

Um die Nutzer zum Erkunden des Produkts zu motivieren, können Incentives wie kostenlose Testversionen, Belohnungen oder Gamification-Elemente eingesetzt werden.

  • Feedback einholen 

Nach dem Onboarding-Prozess ist es wichtig, Feedback von den Nutzern einzuholen. Dies kann durch Umfragen oder einfache Rückmeldemöglichkeiten geschehen, um zu erfahren, welche Aspekte des Onboardings hilfreich waren und wo Verbesserungen nötig sind.

Herausforderungen beim Onboarding

Trotz der vielen Vorteile kann der Onboarding-Prozess auch Herausforderungen mit sich bringen:

  1. Überwältigung des Nutzers 

Ein häufiger Fehler beim Onboarding ist es, den Nutzer mit zu vielen Informationen auf einmal zu überfordern. Statt alle Funktionen gleichzeitig zu erklären, sollten Unternehmen den Prozess schrittweise gestalten, um den Lernprozess zu erleichtern.

  • Lange Onboarding-Prozesse 

Ein zu langes oder kompliziertes Onboarding kann dazu führen, dass Nutzer frustriert sind und das Produkt vorzeitig verlassen. Der Prozess sollte so kurz und prägnant wie möglich sein, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu behalten.

  • Nicht personalisierte Ansätze 

Ein Onboarding-Prozess, der nicht auf den jeweiligen Nutzer zugeschnitten ist, kann ineffektiv sein. Unternehmen sollten versuchen, das Onboarding zu personalisieren, indem sie die Bedürfnisse und Interessen der Nutzer berücksichtigen.

Tools für effektives Onboarding

Es gibt zahlreiche Tools, die Unternehmen dabei unterstützen können, ein optimales Onboarding-Erlebnis zu schaffen. Zu den bekanntesten gehören:

  • Userpilot: Ein Tool, das es Unternehmen ermöglicht, personalisierte In-App-Erlebnisse zu schaffen und Nutzer durch den Onboarding-Prozess zu führen.
    • Appcues: Ein Tool, das geführte Touren, Tooltips und Modale für ein nahtloses Onboarding ermöglicht.
    • Intercom: Eine Plattform, die sowohl E-Mail-Onboarding als auch In-App-Nachrichten unterstützt, um den Nutzern relevante Inhalte zum richtigen Zeitpunkt zu liefern.

Fazit

Onboarding ist ein wesentlicher Bestandteil des Nutzererlebnisses und kann den Unterschied zwischen einem einmaligen Nutzer und einem langfristig engagierten Kunden ausmachen. Durch einen gut gestalteten Onboarding-Prozess, der die Nutzer schrittweise in das Produkt einführt, können Unternehmen ihre Kundenzufriedenheit erhöhen, die Nutzerbindung verbessern und letztendlich ihre Conversion-Raten steigern. Die Herausforderung besteht darin, den Prozess effektiv und einfach zu gestalten, ohne den Nutzer zu überfordern. Durch den Einsatz von Onboarding-Tools und das Sammeln von Feedback kann der Onboarding-Prozess kontinuierlich optimiert werden, um den bestmöglichen Nutzen für die Nutzer zu gewährleisten.

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